Der Balkan – „Eine Landschaft als Schicksal“? Die Landschaft und das Schicksal

Von Penka Angelova (Rousse)

„Namen, die rätselhaftesten aller Worte. Eine Ahnung, die mich seit langem verfolgt und die mich von Jahr zu Jahr in größere Unruhe versetzt, sagt mir, daß die Enträtselung ihres Wesens den Schlüssel zu historischem Geschehen liefern würde.

So wie die Entzifferung alter Schriften verschollene Kulturen zum Leben zurückgebracht hat, wäre in einer Deutung der Namen das eigentliche Gesetz dessen zu finden, was die Menschheit getan und gelitten hat….“1

Namen haben eine schicksalsprägende Bedeutung, Namensgebung ist schon eine Prägung für das Leben. Wer einen Namen prägt, prägt das Wesen für das Leben, bestimmt sein Leben, insofern sein Schicksal. Somit verselbständigt sich der Name über das Wesen, bzw. das Ding hinaus, es vertritt das Ding in der mentalen Welt, im Denken. Und somit verwandelt sich die Ordnung der Dinge in eine Ordnung der Namen. Die unheimliche Macht der Namensgebung ist in der europäischen Zivilisation (die zu einem Grossteil von der jüdischen und der christlichen Tradition geprägt ist) dem Menschen zugeschrieben – die Bibel schreibt diese Macht dem Menschen (Adam) zu, dem die Dinge vorgeführt werden, damit er sie benennt.

In dieser Ordnung der Namen bekommen die geographischen Namen eine weltverbildlichende, -verdeutlichende und -deutende Bedeutung, sie prägen das Bild von der Welt, so wie jedes Kind sie sich von den Geographiebüchern merkt: die höchsten Gipfel, die Länge und Breite, die möglichen Fortsetzungen in anderen Gebirgsketten, die auf vorhistorische Entwicklungen der Erde zurückgreifen. So bilden die Meere und die Berge die erste Vernetzung der Erde, auf der sich weitere Vernetzungen, z.B. die der Grenzen, überlagern. In unterschiedlichen geographischen Büchern ist man geneigt, sie wenigstens in Europa des öfteren auch als „natürliche Grenze“ zu betrachten – das Meer, den Fluss oder das Gebirge.

„Der Balkan“ ist ein Name jüngeren Ursprungs, der auf eine ganze Halbinsel übertragen wurde. Die Insel war schon bekannt – auf der hatte sich die Geburt der Europa ereignet, die griechische Wiege der europäischen Zivilisation, da gab es den Olymp, da gab es auch den Haemus, auch das Gebirge war schon bekannt – man wählte aber den Namen Balkan durch ein geläufiges Missverständnis, das noch zu erklären ist, weil die einheimische Bevölkerung diese Bezeichnung gegeben hat: obwohl Balkan und Haemus Bezeichnungen für ein und dasselbe Gebirge waren, ein Gebirge, das etwa 600 km lang ist und eine Breite von 40 bis 50 km erreicht.

Das Gebirge wird umbenannt, und von da an macht diese Bezeichnung „Karriere“, und der harmlose geographische Begriff transformiert sich in eine „der mächtigsten weitverbreitetsten und eine grobe Beleidigung beinhaltende Bezeichnungen in den Welten der Geschichte, der internationalen Beziehungen, der Politikwissenschaft, und heute sogar im Bereich der Kultur.“2 Die Geschichte dieses Begriffes ist eine Geschichte, die bei geographischer Unkenntnis und Ungenauigkeiten beginnt, über die Ausfüllung des rein geographischen Begriffes mit politischer, sozialer, kultureller und ideologischer Sinngebung bis zu der völligen Trennung der Bezeichnung vom Bezeichneten und der darauffolgenden Verselbständigung und Bedeutungsentwicklung des Namens im Kontext des politischen und ideologischen Bereiches führt.

An dieser Stelle möchte ich zeigen, wie diese Namensbedeutung sich auf die Auslegung von Geschichte und Entwicklung von historistischen Theorien auswirkt und Erklärungsmuster für historische Entwicklungen abgibt.

 

1. Die Entstehung des Gebirgsnamens und der Halbinsel. Der Begriff Balkanisierung

Die meisten europäischen Reiseberichte – in Deutsch, Französisch oder Englisch – erwähnen bis zum 19. Jahrhundert den alten, griechischen Namen Haemus, sowie die Bezeichnung, wie das Gebirge von der Bevölkerung in der Gegend genannt wird. In ihrem Buch „Imagining the Balkans“ weist Maria Todorova auf den ersten Gebrauch des Namens Balkan hin: Die früheste Erwähnung des Namens Balkan sei vom 15. Jahrhundert vom italienischen Schriftsteller Philippus Chalimachus (1437-1496), der die Geschichte der Heldentaten von Vladislav Varnencik geschrieben und dabei eine Beschreibung des Haemus hinterlassen hat. In einem Memorandum an den Papst von 1490 erwähnt er, dass die Menschen der Gegend das Gebirge mit dem Namen Balkan bezeichnen – „quem incolae Bolchanum vocant“3. In italienischen Reiseberichten um das Jahr 1553 und 1567 wird auch die bulgarische (slawische) Bezeichnung für das Haemus (Hemo)-Gebirge erwähnt – Ztara planina4. Der Name Balkan wird im Jahre 1582 von Martin Grünberg auf das Rhodopen-Gebirge bezogen. Ein französischer Botschafter schreibt im Jahre 1621 in seinem Tagebuch wiederum, dass dieses Gebirge, welches Bulgarien von Romanien trennt, welches die Italiener als „Weltkette“ bezeichnen und die Türken als Dervent, ein Name für etliche bewälderte Berge ist, während Balkan ein Name für steile Felsen sei, das was die Alten als Haemus bezeichnet haben.“5

Wie aus diesen Differenzen bei der Bezeichnung ersichtlich wird, und wie es der landesübliche Gebrauch auch jetzt in Bulgarien und in der Türkei zeigt, Dervent oder Derbent bedeutet auf türkisch Pass, während das Wort Balkan ein bewäldertes Gebirge bezeichnet. Sowohl in Bulgarien als auch in anderen Balkanländern wird die Bezeichnung Balkan allgemein für Gebirge gebraucht. Stara planina (Altes Gebirge) ist die bulgarische Bezeichnung für das in Europa als Balkan bekannte Gebirge. Die türkischen und osmanischen Wörterbücher bezeichnen das Wort als Gebirge oder Gebirgskette, manche ergänzen, dass es sich um Waldgebirge handelt, andere erklären es als Pass durch dichte Wald- und Felsengebirge – „Balkanlak“ wird sowohl für dichte Urwälder gebraucht, als auch für felsiges Gebirge. Nach Halil Inaldçik haben die Osmanen zum ersten Mal das Wort Balkan in seiner allgemeinen Bedeutung für die Gebirge in Rumelien gebraucht, das heutige Südbulgarien, südlich des Balkans, indem sie einzelne geographische Ketten damit bezeichnet haben: Hemine-Balkan (Hemine kommt von Haemus) für die östlichen Ausläufer des Gebirges, die ans Schwarze Meer angrenzen, Kodza Balkan (das Grosse/bzw. das Alte Gebirge, daher auch die bulg. Bezeichnung Stara planina= Altes Gebirge) für den mittleren Teil, Kuçuk Balkan (das kleine Gebirge) für die Abzweigung bei der Stadt Schumen, Ungurus Balkan, das ungarische Gebirge für die Karpaten usw.6

Die Bezeichnung Hemine Balkan oder an anderen Stellen Hemo, oder Emo ist die osmanische Übertragung von Haemus, die von der byzantinischen Variante des griechischen Wortes übernommen ist. „Haemus ist bekannt mit den Silberbauwerken, die er einst gehabt hat, deswegen nennen ihn die Italiener das Silbergebirge, die Türken – Balkan und die Bevölkerung vorort bezeichnet es auf kroatisch Comonitza“, schreibt der päpstliche Missionar Solomon Schweiger in seinem Tagebuch in den 70er Jahren des 16.Jahrhunderts, das er 1608 herausgibt.7

Nach all dieser Namensverwirrung bekommt die ganze Halbinsel im Jahre 1808 den Namen Balkan. Im Jahre 1808 gibt August Zeune diesen Namen der ganzen Halbinsel (Balkanhalbeiland), indem er dem damals verbreiteten Irrtum unterliegt, dass das Balkangebirge Teil einer Gebirgskette („Welt-Kette“) darstellt, die sich über ganz Europa, von den Pyrenäen bis zum Schwarzen Meer erstreckt und darüber hinaus sich mit anderen Kontinentalketten verbindet. In Analogie zum Apennin und der Pyrenäenhalbinsel bezeichnet sie Zeune als die Balkanhalbinsel.

Die Ableitung „balkanski“ bedeutet auf bulgarisch „gebirgig“, die Bezeichnung „balkandzija“ – Bergmensch, mit den Attributen ehrlich, arbeitsam, stolz, unbeugsam.

Der Balkan – ist er als Pulverfass zu betrachten, wie die Prägung des Begriffes von politischer Seite seit einem Jahrhundert vorgibt? Viele Fragen entstehen bei einer solchen Fragestellung – die Frage der Imagologie einerseits, des Selbstverständnisses und des Fremdverständnisses, die Frage nach dem Diskurs andererseits.

 

2. Die Innenperspektive: Der Balkan als Gebirge und Gebirgsketten hat in der bulgarischen Literatur und Folklore eine positive Konnotation und ist in den Begriffen von Canetti zu einem „Massensymbol“ der Bulgaren geworden. Die bulgarische Literatur in ihrer ganzen Geschichte hat dem Balkan sehr viel Platz und Bedeutung eingeräumt, in vielen Volksliedern kommt der Balkan als Hort und Fluchtort der Widerstandskämpfer vor. Einer der größten bulgarischen Historiker der ersten Jahrhundertwende, Peter Mutafciev, ein Mediävist, schrieb ein Essay mit dem Titel „Der Balkan in unserer Geschichte“, in dem er sogar die Behauptung aufstellt, dass ohne den Balkan und den anderen Gebirgen die Menschen in diesem europäischen Südosten, die unter dem Namen Bulgaren existieren, kaum überlebt hätten und weist auf die Bedeutung dieses Gebirges für das Überdauern des bulgarischen Staates: „Ohne den Balkan wäre der alte bulgarische Staat nur eine flüchtige Erinnerung geblieben“.8

Diese Selbstidentifizierungen mit dem Balkan können in Geschichte und Literatur weitergeführt werden, sie sind weitgehend mit den vielen Verteidigungskriegen, mit Widerstand und Heldentum verbunden, gleichzeitig aber auch mit der Geborgenheit und Sicherheit in der Umarmung des Balkans. Der Balkan als Hüter des Staates und der Menschen, gleichzeitig auch als Topos des Heldentodes – das ist er in der Selbstdefinition von Literatur und Geschichtsschreibung.

Die meisten Untersuchungen von Historikern gehen in die Richtung einer historischen Schuldverteilung unter den Großmächten und den „bis zur Lächerlichkeit kurzsichtigen Feindseligkeiten gegenüber dem ‚bösen Nachbarn'“ auf dem Balkan.

Der Balkan scheint mehr in die Regionen der Imagologie eingetreten zu sein, gleichzeitig ist er die reale politisch-geographische Wirklichkeit einer ethnisch-national-sprachlich reich durchgegliederten Bevölkerung, die auch ihre auffallenden kulturellen Gemeinsamkeiten aufweist. Bei einem Kongress der Germanisten aus der Balkan-Region in Veliko Tirnovo hat eine türkische Germanistin im Interview für BTA mit Begeisterung festgestellt, dass „wir die gleichen Kulturen haben“, und obwohl die Sprachen unterschiedlich sind, die „Menschen so nett, offen und gastfreundlich wie die Türken“ seien. Bemerkenswert an dieser Beobachtung ist, dass außer diesen Ähnlichkeiten, die wohl auch zum selbstentworfenen Mythos beider Völker gehören, auch die Einstellung gleich ist, den Anderen durch die Gleichheit mit dem Eigenen zu loben.

Das ist die Innenperspektive und die Selbstidentifizierung.

 

3. Die Außenperspektive heißt Balkanisierung: ein Begriff, der um die Zeit des ersten Weltkriegs geboren wurde, ein Begriff, der als Stigma gemeint war, zur Stigmatisierung geführt hat, und wie es bei Stigmatisierungen normal ist, eine psychologisch erklärbare Projizierung der eigenen Problematik auf die Fremde und das Fremde darstellt. Denn, was die Balkanvölker an Wahnsinn getrieben haben, woran sie natürlich auch selber schuld sind, das haben sie weder erfunden, noch haben sie es immer alleine gemacht, sie wurden immer auch von den Großmächten unterstützt, wenn nicht gar angetrieben. Sehr oft erscheint der Balkan als das verdrängte Schuldbewusstsein von Politikern und politisierenden Journalisten, lässt sich vor dem Hintergrund des Postkolonialismus als mentaler Raum und ideologische Verquickung aus „Karl Marx und Karl May“ inszenieren9, in dem die alten Topoi und Balkan-Images mechanisch wieder eingesetzt werden und allzu oft auch zur „Entsorgung der eigenen Vergangenheit“ dienen10, wie es im Fall der Affäre Waldheim z.B. geschah.

Auf dieser Diskurslinie sind die Balkanländer die Störenfriede für den Westen. Der Westen – oder so wie es im täglichen Diskurs heißt: „Europa“ – seinerseits schuldet den Peripherien die mit ihrem Kampf erreichte Ruhe und Prosperität. Fremdenbilder, Feindesbilder, die die eigene rechtgeberische Ruhe im Sessel vor dem Fernsehen oder am Schreibtisch in der Verantwortung vor der engeren Sozietät bestätigen.

 

4. Der Name als Erklärungsmuster für historische Theorien.

„Die Geschichte der Völker wird von ihrer Geographie geschrieben“11

Mit diesem Napoleon-Zitat beginnt die Balkan-Chronik von Michael Weithmann. Und das mit diesem Zitat eingeleitete Einleitungskapitel trägt die Überschrift „Eine Landschaft als Schicksal“. Damit wird der Leser in die Urgründe und die Schluchten der Narrativik hineingestoßen und wir können fortsetzen: die berüchtigten „Schluchten des Balkans“ sind auch die Schluchten der Narrativik und des Kausalitätsdenkens. Das historische Erzählen ist in solchen Fällen zum Schicksal der erzählten Geographie und der davon betroffenen Völker geworden. Wenn wir diesen narrativen Muster weiter folgen, werden wir folgendes lesen:

„Aber das unwirtliche Bergland bleibt das vorherrschende Element der Landschaft. Und die überall aufragenden Bergzüge sorgen selbst auf kurze Entfernungen für starke Klima- und Vegetationswechsel (in welchen Bergen gibt es die nicht? – P.A.). Kein anderer Teil Europas verfügt über so verschiedenartige pittoreske Landschaftsformen, zusammengedrängt auf einem – weltweit gesehen – relativ kleinen geographischen Raum….

Es ist klar: in diesem Netzwerk landschaftlicher Kontraste konnte sich bisher niemals eine größere Reichs- oder Staatsbildung ausformen oder über längere Zeit halten, und niemals konnte auch nur ein Volk zur bestimmenden Kraft werden. Denn auch die politische Macht musste aufgeteilt und zersplittert werden wie die Landschaft. Die kreuz- und querverlaufenden Gebirgsketten wirkten nicht nur rein räumlich als Barriere, auch im Denken verhinderten sie den Blick aufs Ganze, auf eine gemeinsame Sache…“12

Hier finden wir eine Umkehrungsstruktur: das historische Erklärungsmuster verwandelt sich in eine geographische Auslegung, in eine Geographie der Völkerseele. Hier erleben wir die Rückwirkung und die Rückverwandlung des Balkanisierungsbegriffs in eine geographische Beschreibung. Es gibt auch andere Gebirgsketten in Europa, geschweige denn in der Welt. Österreich oder Bayern sind nicht weniger geprägt durch gebirgige Landschaften – nun kann man aber, ausgehend von dem Begriff der Balkanisierung schon eine Seelengeographie der Völker entwickeln. „‚Balkan‘ meint mehr als ein Gebirge, wie das türkische Wort Balkan andeutet, oder eine Halbinsel im Mittelmeer, mehr also als eine räumlich-geographische Einheit, sondern auch mythische Topographie: die Antithese der westeuropäischen Zivilisation innerhalb Europas, das „Heart of Darkness“ im eigenen Fleisch sozusagen“13. Wenn diese Bodenmythologie auf andere Völkerschaften und geographische Gegebenheiten angewandt wird, kann sich wohl ihre Bodenlosigkeit erweisen.

Bei einer Vorlesungsreise von Leo Federmair in Bulgarien, als wir richtig „in den Schoß“ des Balkans hinaufgefahren sind, wie es so bildlich und präodipal gemütlich auf bulgarisch heißt, um uns dort ein in der Umarmung des Gebirges kauerndes historisches Kloster anzusehen, wo wir auch frisch aus dem danebenliegenden Stausee geholte Forellen gegessen haben, bemerkte der zum ersten Mal in diese geographische Breiten verweilende Schriftsteller, dass er den „Balkan“ zum ersten Mal in dieser positiven Konnotation höre und erlebe. Andere Gäste wiederum kommen mit großen Ängsten, wenn sie sich vorstellen sollen, im Winter über die Schluchten des Balkans fahren zu müssen und womöglich unter den dort hausenden ungesitteten Raubeinen unterzugehen.

Die vorherrschenden Stereotypen auf beiden Seiten sind bekannt – etwas verdeckter in der Wissenschaft – viel offener in der Presse. Der Ton ist unverkennbar: trotz aller Unterschiede im westlichen Diskurs herrscht die Vorstellung von Gebieten, „die von zivilisations- und disziplinierungsbedürftigen Raubeinen bevölkert“14 sind oder von raufsüchtigen Barbaren, die „im Hinterhof Europas“ den nächsten Krieg anzetteln wollen; auf dem Balkan andererseits auch in unterschiedlicher Intensität die „primitive Amerika- und Europaphobie“15 , teilweise verbunden mit panslawistischen Tendenzen, eine Dämonisierung des Westens, die von politischen Appetiten bis zu Weltverschwörungstheorien führt und das „Gefühl einer beleidigten ursprünglichen Unschuld“ bestätigt.

Die Einsicht, dass die „Begriffe und Termini, die Prozesse und Theorien über die Entwicklung der europäischen Gesellschaften“ bei der Geschichte, Kultur und Lebensart auf dem Balkan „nicht immer anzuwenden“ sind und dass „die Balkanistik einen spezifischen und wichtigen Platz in der Europäistik“ einzunehmen hat und eine neue „‚Forschungs-Methode in Zusammenarbeit mit Forschern aus den Balkanländern“ anzuwenden sei16 , dürfte als eine Einladung zur gegenseitigen Verständigung von Historikern und Historiographen verstanden werden.

„Mein Gott ist der Name, der Atem meines Lebens ist das Wort….
Ich fürchte die Zerlegung und Erklärung von Namen, ich fürchte sie mehr als Mord. (Elias Canetti, Aufz.1955,W,4,208.)


Anmerkungen

1 Elias Canetti: Nachträge aus Hampstead. Aus den Aufzeichnungen 1954-1971. Carl Hanser Verlag 1994, S. 40.

2 Maria Todorova: Imagining the Balkans. Sofia 1999. bulg., S.30.

3 Zit. nach Maria Todorova, S.75.

4 Anton Vrancic, Iter Buda Hadrianopolim anno 1553. zit. nach Maria Todorova: a.a.O., S.76.

5 Maria Todorova, .a.a.O., S.77.

6 Halil Inalcik, Balkan, The Encyclopedia of Islam, Leiden, E.J.Brill 1960, S.998-1000. Zit. nach Maria Todorova, S.82.

7 Salomon Schweigger: eine neue Reyzebeschreibung aus Teutschland nach Konstantinopel und Jerusalem. Darinn die Gelegenheit derselben Laender/Staedt/Flecken/geben etc. der innwohnenden Voelker Art/Sitten/Gebraech/Trachten/Religion und Gottesdienst etc. zit. nach Maria Todorova. a.a.O., S.76.

8 Maria Todorova, a.a.O., S.155.

9 Judith Veichtlbauer: Das innere Ausland – Der Balkan als Hinterhof Europas. In: Pulverfass Balkan. Mythos oder Realität. Röhrig Universitätsverlag 2001, S.125f.

10 Ebd., S.143.

11 Balkan Chronik, 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident, Michael W. Weithmann. Pustet/Styria 1995.

12 Balkan Chronik, 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident, Michael W. Weithmann. Pustet/Styria 1995. S. 13f.

13 J. Veichtlbauer: Das Innere Ausland – Der Balkan als Hinterhof Europas. In: Pulverfass Balkan – Mythos oder Realität. Hg. Angelova/Veichtlbauer, Röhrig Universitätsverlag 2002.

14 Tony Judt: Große Illusion Europa. Herausforderungen und Gefahren einer Idee. Hanser 1996, S.66.

15 Maria Todorova: Imagining the Balkans (bulg.), Sofia 1999, S.9.

16 Valentin Spiridonov: Die Patience auf dem Balkan. In: Pulverfass Balkan – Mythos oder Realität. Hg. Angelova/Veichtlbauer,
Röhrig Universitätsverlag 2002, S.233f.